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26.11.2013

FORUM: Produktivitätspotenziale von Lagermitarbeitern heben

Ungeahnte Potenziale aktivieren bedarf einer klugen Führung

Donnerstag, 27. Februar 2014 von 14:00 bis 15:30 Uhr, Forum I, Halle 1
Simultanübersetzung Deutsch/Englisch

Moderation: Prof. Dr. Dr. Bernd H. Kortschak, Inhaber des Lehrstuhls Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Logistik, Fachhochschule Erfurt

Im Mittelpunkt steht der Mensch wird unisono von den Führungskräften betont - doch fühlen sich auch die von den Entscheidungen des Managements betroffenen Mitarbeiter auch immer so behandelt?
Dass es auch im Lager Möglichkeiten gibt, die Mitarbeiter so zu führen, dass sie Höchstleistungen erbringen, soll in diesem Forum dargestellt werden.

Das dahinter stehende Prinzip hat schon Frederic Winslow Taylor am Beispiel der Roheisenverladung beschrieben: Man muss den Mitarbeiter mit etwas motivieren, was ihm wichtig ist - in seinem Beispiel war es: eine "erste Kraft" zu sein. Aha, wenn ich 60 % mehr Lohn bekomme, dann bin ich eine erste Kraft? Ja, dann will ich eine erste Kraft sein, gibt Mr. Smith zurück. D.h., zuerst den zündenden Motivator bei dem Mitarbeiter ergründen, dann seine Zustimmung zu den notwendigen Veränderungen einholen - ihn dann auf veränderte Arbeitsabläufe einstimmen, ihn einschulen. Dabei aber nicht mit einem autonomen Verwaltungsmechanismus vorgehen, "...per Arbeitsanweisung die Produktivität ab nächste Woche um das Doppelte steigern!" was als Taylorismus auch Taylor zugeschrieben wird, er aber davor immer gewarnt hat - sondern im Dialog aufkommende Schwierigkeiten bei der Umstellung unter Berücksichtigung der Akzeptanz des Mitarbeiters verändern.

Führungskräfte müssen daher sowohl fachlich die Abfolge der einzelnen Arbeitsschritte in eindeutiger und widerspruchsfreier Weise darlegen können, aber auch die dafür notwendigen Voraussetzungen schaffen:
Arbeitsmittel, die funktionieren und nicht Ausfälle produzieren. Nur relevante Informationen zur Verfügung stellen, damit der Mitarbeiter nicht auf der Lauer liegen muss, wo jetzt wieder eine fehlerhafte Information aus dem Computer kommt, für die er dann - wenn die physische Leistung aus Sicht der Führungskräfte "falsch" erbracht wurde - zur Rechenschaft gezogen wird, ohne sich auf die fehlerhafte Informationsbereitstellung berufen zu können (frei nach dem Motto: Der Computer hat immer Recht).

Dabei sind es oft Kleinigkeiten, Details die hier einem produktiven Wirken im Lager entgegenstehen. Wenn z.B. aus Mangel an Ergonomie der Mitarbeiter sich mehr bücken oder sonst anstrengen muss, als für die Arbeit eigentlich erforderlich. Denken Sie nicht an Refa, hier ist etwas anderes gemeint: Wie ermüdungsfrei ist die Arbeit i n s g e s a m t organisiert? Kommt der Lagermitarbeiter nach seiner Schicht entspannt nach Hause und kann mit den Kindern spielen ohne sich erst eine halbe Stunde hinlegen zu müssen? Da gibt es viele Faktoren, die das beeinflussen - oft ist man sich dessen nicht bewusst. Das fängt bei der Beleuchtung an, geht über die Schmutz- und Staubbelastung im Lager bis hin zu den Umgangsformen miteinander. Werden schadhaft gewordene Geräte prompt repariert - oder die Reparatur auf die lange Bank geschoben? Werden die Geräte auch "so" eingesetzt, dass noch Reserven bleiben, um in kritischen Situationen deeskalierend wirken zu können. Eine überladene Palette mit der doppelten Geschwindigkeit als zulässig in die Kurve zu fahren MUSS zu einem Transportschaden führen.
Der Kollege, der das Kunststück kann, bremst vor der vermeintlichen Kurve ein wenig ab - das hat aber der andere Kollege, der es ihm nach macht, nicht bemerkt. Es sagt ihm auch keiner, aber ihm wird dann die Verantwortung für den Transportschaden angelastet - weil er sich halt nicht so geschickt angestellt hat, wie sein Kollege.

In diesem Forum werden daher an Hand anschaulicher Beispiele die Voraussetzungen zur Strukturierung der Arbeit für den Mitarbeiter im Lager aufgezeigt, wobei insbesondere der Grundsatz gilt: Wer an vielen verschiedenen Schrauben gleichzeitig dreht, aber aufeinander abgestimmt nur ganz wenig, kann mehr in die richtige Richtung bewegen, als mit dem großen Keulenschlag einer einzelnen großen Maßnahme!

Hinweis:
Für den redaktionellen Inhalt dieser Meldung ist das Unternehmen bzw. Institut verantwortlich, das dieses Forum veranstaltet.

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